Wie funktioniert die Osteopressur?

Bei der Osteopressur (Schmerzpunktpressur) handelt es sich um ein manualtherapeutisches und nebenwirkungsfreies Verfahren, bei dem interstitielle Rezeptoren in der Knochenhaut durch gezielten physischen Druckaufbau beeinflusst werden.

Passend zum jeweiligen Schmerzzustand werden durch händischen Druck genau diejenigen Schmerzpunkte an (1,5–2 Minuten pro Punkt) angesprochen, die als biologische Informationsschalter zum Gehirn fungieren und den wahrgenommenen Schmerz auslösen.

Die Grafik zeigt die Wirkungsweise der Osteopressur nach Liebscher & Bracht im Zusammenspiel zwischen beteiligten Hirnprogrammen, Rezeptoren in der Knochenhaut und der Steuerspannung in Muskeln und Faszien

Ziel dieser Technik ist es, muskulär-fasziale Engpässe durch das Drücken der Osteopressur-Punkte zu deaktivieren. Dadurch kommt es gewissermaßen zu einem „Reset“ der Bewegungs- und Bewertungsprogramme in den Basalganglien und im PAG. Sind die fehlerhaften Programme in diesem Sinne „gelöscht“, verändert sich die Ansteuerung der Muskelfaser durch die Basalganglien: Die überhöhte Anspannung wird abgebaut und die Positionierungen der Muskelfaszien zueinander gestalten sich um.

Das Spiel beginnt von vorne: Rezeptoren messen die eingetretenen Veränderungen und leiten die neuen Messergebnisse an die Basalganglien zurück, wo die Spannungszustände angepasst werden.

Ist die Struktur weniger gefährdet, wird der Alarmschmerz des Patienten reduziert. Identifizieren die Hirnprogramme schließlich gar keine Bedrohung mehr, bleibt die körpereigene Alarmanlage komplett still.

Gleichzeitig kann die Osteopressur durch den Abbau der Überspannungen zu einer Druckentlastung im Gewebe führen. Eingeengte Strukturen wie Nerven und Gefäße werden dadurch befreit. Dies wirkt sich positiv auf die Leitfähigkeit der Nerven sowie den Flüssigkeitstransport in den Gefäßen aus.

Im Zuge der Entwicklung unserer Schmerztherapie haben wir insgesamt 72 Osteopressur-Punkte (Schmerzpunkte, -linien und -flächen) in der Knochenhaut identifiziert, die mit unterschiedlichen Schmerzzuständen und Beschwerdebildern korrelieren. Diese Zusammenhänge haben wir in den letzten 30 Jahren immer weiter systematisiert. In unserer Ausbildung lernen Sie, jeden der 72 Schmerzpunkte zu finden und mit der richtigen Technik körperschonend zu drücken.

Was die Osteopressur bewirken kann, zeigt dieses Video, in der Roland Liebscher-Bracht den Therapieerfolg einer seiner Patientinnen dokumentiert.

(Quelle: liebscher-bracht.com)